Bildungsungleichheiten reduzieren, Forschungsinteresse steigern
Nicht erst seit Beginn der Corona-Pandemie zeigt sich deutlich, wie stark Bildungschancen an soziale Faktoren gekoppelt sind. So sind oftmals regionale Unterschiede sichtbar, wenn z.B. Lernende aus dem ländlichen Raum von außerschulischen Angeboten, die eher in Städten angesiedelt sind und lange Anfahrtszeiten bedingen, nicht angesprochen werden. Die hohe Gegenwarts- und Zukunftsrelevanz einer praxisorientierten Bildung in mathematisch-informatischen, naturwissenschaftlichen und technischen Fächern (MINT)
fordert es, dieser Problematik entgegenzuwirken und außerschulische Lernangebote in den ländlichen Raum zu transferieren. Wie weckt man nun das Interesse an MINT-Inhalten bei Jugendlichen aus dem ländlichen Raum und stärkt ihre Fähigkeit, ein eigenes Forschungsprojekt im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) zu planen, durchzuführen und vorzustellen?
Kinder und Jugendliche als Forscher*innen im Blended Learning Format
Den Ausgangspunkt bilden Bildungsformate im Citizen Science-Ansatz, deren hochaktuelle Inhalte die Jugendlichen auf ein Leben in einer sich schnell verändernden Welt vorbereiten. Im Kurs Insekten-Akademie: Ein Forschungsprojekt vor Eurer Haustür sollen insbesondere Lernende aus bildungsfernen und Familien mit Migrationshintergrund sowie Mädchen gefördert werden, um auch diese in der MINT- und digitalen Bildung verstärkt zu erreichen und positive Selbstkonzepte aufzubauen. Charakteristisch für die Insektenakademie ist die hybride Kombination aus Präsenzsitzungen mit Phasen des asynchronen Lernens. Die von Bechtle für das Projektvorhaben geschaffene Plattform ermöglicht nicht allein die Kommunikation und den Datenaustausch: Die Ergebnisse der Kurse werden auf einer der Allgemeinheit zur Verfügung stehenden Karte des Bergischen Städtedreiecks präsentiert, in der z.B. Aspekte wie Artenvorkommen festgehalten werden. Die Bechtle GmbH stellt den jeweiligen Kursteilnehmer*innen während der Kurslaufzeit digitale Endgeräte zur Verfügung. Somit können die Lernenden selbst zu Forscherinnen werden.
➨ Zur Karte.
Kooperation im Bergischen Land
Das vom BMBF geförderte Verbund-Projekt findet als Kooperation zwischen dem Lehrstuhl Biologie und ihre Didaktik – Zoologie (Bergische Universität, Prof’in Dr. Gela Preisfeld), der Junior Uni Wuppertal und dem Bechtle IT-Systemhaus Solingen statt.
Während die Junior Uni die Umsetzung der Kurse vorantreibt, stellt das IT-Unternehmen Bechtle die dazu notwendige IT-Infrastruktur. Die Universität Wuppertal übernimmt die Konzeption und Koordination des Gesamtprojekts sowie die Durchführung der Kurse und den Aufbau eines regionalen MINT-Clusters.